Eigenproduktionen

Bühnenbild zur Götterdämmerung || foto: Frank Philipp Schlössmann
Schlussbild Götterdämmerung 2018 || foto: Christian Becker

Auf Grund der begrenzten Bühnenverhältnisse verbietet sich aufwändiges Ausstattungstheater. Stattdessen wird von Regisseur und Bühnenbildner eine inhaltliche Konzentration gefordert.

Diese wird dadurch verstärkt, dass Orchester und Chöre nur hinter der Spielszene auf der Hinterbühne platziert werden können. Die akustischen wie auch inhalt­lichen Vorteile liegen auf der Hand:
Die für diese Bedingungen besonders ausgesuchten, erst­klassigen Sänger agieren vor und nicht wie üblich hinter dem Orchesterklang und können so durch differenzierte Mimik und Rollenspiel mit dem Publikum direkt in Kontakt treten.

Durch die gewonnene Textverständlichkeit sowie die Transparenz des sinfonischen Orchesterklangs und eine kurze Distanz zwischen Bühne und Zuschauerraum wird das Publikum in der Manier eines Kammerspiels in die Aufführung hineingenommen.

Die durch die besonderen Aufführungsbedingungen im Mindener Theater kreierte und akustisch hervorragende Aufstellung des Orchesters hinter der Szene und einer Gaze als Videoprojektions­fläche hat sich bereits in der Musiktheaterlandschaft etabliert und wird als sog. „Mindener Modell“ an den Hochschulen weitergegeben.

Siegfried 2017 || foto: Friedrich Luchterhandt

Ausgangspunkt der gemeinsamen Arbeit der drei ostwestfälischen Kulturinstitutionen ist Richard Wagners Idee vom „Theater für Alle“

Dieser Ansatz hat in Minden und Umgebung zu einer Wagner­begeisterung in der Region geführt und konnte die Teilhabe am Genre Musiktheater auch einem eher theaterfernen Publikum eröffnen.

Die deutschlandweit einzigartigen Gemeinschaftsproduktionen des Richard Wagner Verbandes Minden mit dem Landesorchester NRW Nordwestdeutsche Philharmonie mit Sitz in Herford und dem Stadttheater Minden, haben als gemeinsames Ziel auch die Einbindung Jugendlicher. Deshalb ist eine eigene, mit den Schulen der Region vorbereitete Schüleraufführung von Anbeginn fester Bestandteil der Mindener Produktionen.

Die Richard Wagner Verbände in Deutschland haben es sich nicht nur zur Aufgabe gemacht, das Œuvre Wagners zu pflegen, besonders auch die Nachwuchsförderung ist ihnen ein wichtiges Anliegen. Der aus diesem Grund große Anteil an Rollendebüts in unseren Produktionen hat deutlich werden lassen, wie wichtig es für die künstlerische Entwicklung von jungen Sängerinnen und Sängern ist, die Gelegen­heit zur Mitwirkung in einer anspruchsvollen Opernproduktion zu bekommen: Viele Solistinnen und Solisten der vergangenen Produktionen haben sich in Minden profilieren und für die Übernahme internationaler Verpflichtungen qualifizieren können.