Christine Buffle – Ortlinde
Die Karriere der in Exeter geborenen und in Genf aufgewachsenen Sopranistin Christine Buffle spiegelt ihre britisch-schweizerische Abstammung wider: ihre musikalische Ausbildung erhielt sie am Genfer Konservatorium und an der Guildhall School of Music in London; anschliessend war sie Mitglied des internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich. In der Schweiz gewann sie zahlreiche Preise und Stipendien.
Am Opernhaus Zürich machte sie ihre ersten professionellen Erfahrungen zunächst in kleineren Partien (Papagena, Modistin, Ida, Edelknabe, Berta, Echo, Suor Genovieffa) bevor sie dort als Königin der Nacht mit grossem Erfolg debütierte. Diese Rolle sang sie in derselben Spielzeit auch an der Scottish Opera in Glasgow.
Anschliessend wurde sie als Musette für Harry Kupfers Boheme an die Komische Oper Berlin verpflichtet - dort war sie ständiger Gast und sang unter anderem Najade, Valencienne und 1. Dame.
Weitere Gastspiele führten die junge Sängerin nach Paris, London, Strasbourg, Leeds, Basel, Berlin, Lausanne und Genf. Sie bekam Einladungen zu den Festspielen in Versailles, Edinburgh, Luzern, Garsington und Salzburg und arbeitete mit den bedeutendsten Orchestern Europas (Berliner Philharmoniker, Wiener Symphoniker, Orchestre de la Suisse Romande, London Symphony Orchestra) und sang unter vielen namhaften Dirigenten wie Claudio Abbado, Nikolaus Harnoncourt, Franz Welser-Möst, Marcello Viotti, Armin Jordan, Kent Nagano, Vladimir Jurowski, Michel Plasson und Emmanuel Villaume.
Seit 2003 gehört sie dem Ensemble des Landestheaters Innsbruck an und sang dort seitdem alle wichtigen Partien ihres Fachs: Saffi (Der Zigeunerbaron), Konstanze (Die Entführung aus dem Serail), Sylva Varescu (Die Czardasfürstin), Nedda (I Pagliacci), Donna Anna (Don Giovanni), Violetta (La Traviata), Gilda (Rigoletto), Mélisande, The Governess (The Turn of the Screw), Juliette, Antonia (Les Contes d'Hoffmann), Elettra (Idomeneo), Alice (Falstaff), Das schlaue Füchslein.
Christine Buffle ist ebenfalls eine gefragte Oratoriensängerin und verfügt über ein breitgefächertes Repertoire, dessen Spannbreite von den Passionen Bachs über Mozarts C-moll-Messe, Haydns Jahreszeiten bis zu Frank Martins Golgotha und Honeggers König David reicht und sie in die großen Säle der europäischen Musikmetropolen führte, etwa nach Wien, München, Berlin, Paris und Zürich.
Im Frühjahr 2005 debütierte sie mit den Wiener Symphonikern im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins; 2008 trat sie zum ersten mal im Concertgebouw Amsterdam mit dem Radio Filharmonisch Orkest in dem selten aufgeführten Werk Der Sturm von Frank Martin nach Shakespeares „The Tempest“ auf. Diese Aufführung wurde von Hyperion live für CD aufgenommen und von Publikum und Kritik begeistert empfangen.
Mit dem Deutschen Symphonieorchester unter der Leitung von Kent Nagano sang sie die Titelrolle in Janaceks Oper „Das schlaues Füchslein“ die für den „BBC Arte Viva“-Zeichentrickfilm 2003 aufgezeichnet wurde. Die DVD erschien wenig später.
Auch zeitgenössische Musik spielt eine wichtige Rolle in ihre Karriere: 2003 sang sie mit grossem Erfolg die Titelrolle in Pascal Dusapins Niobé an der Opera de Lausanne und ein Jahr später die Rolle der Katze in der Uraufführung Gualtiero Dazzis Le Luthier de Venise am Théâtre du Châtelet in Paris; 2008 übernahm sie die Partie der Rose in einer konzertante Aufführung von Elliott Carters Oper What Next? mit dem RAI-Orchester in Torino.