Die WalkÜre / Handlung
Das Wagner Kompendium, Barry MillingtonDritter Aufzug
Zum Vorspiel, dem Walkürenritt, versammeln sich die Walküren auf dem Gipfel eines Felsberges, um die gefallenen Helden nach Walhall zu bringen. Sie stellen fest, dass Brünnhilde fehlt, aber schließlich taucht sie auf, hält jedoch keinen Helden, sondern eine Frau im Sattel. Brünnhilde bittet ihre Schwestern, sie selbst und Sieglinde, die sie vom Schlachtfeld gerettet hat, vor dem Zorn Wotans zu beschützen. Keine der Schwestern wagt ihr zu helfen. Sieglinde will sterben, doch als sie erfährt, dass sie einen Wälsung gebären wird, bittet sie Brünnhilde um Hilfe. Diese heißt sie in die östlichen Wälder fliehen und übergibt ihr die Bruchstücke des Schwerts, aus denen ihr Sohn eines Tages eine neue Waffe schmieden wird.
Als Wotan herbeistürmt, versuchen die Walküren, Brünnhilde vor seinem Zorn zu schützen. Er verhöhnt ihren Wankelmut und berichtet von Brünnhildes »Verbrechen« der Untreue und des Ungehorsams ihm gegenüber. Brünnhilde stellt sich der Bestrafung und erfährt, dass sie keine Walküre mehr sein könne; außerdem würde sie auf dem Berg in wehrlosem Schlaf dem ersten Mann zum Opfer fallen, der sie finde und erwecke. Die Walküren protestieren entsetzt, aber als Wotan ihnen dieselbe Strafe androht, falls sie sich einmischten, fahren sie auseinander und stürzen davon.
Allein mit Wotan zurückgeblieben, bittet Brünnhilde um Gnade. Sie erzählt ihm, wie der Wälsung ihr Herz gerührt habe und wie sie sich entschlossen habe, ihn zu beschützen, weil sie gewusst habe, dass dies Wotans innerster Wunsch sei. Wotan zeigt sich taub gegenüber ihren Bitten und ist verärgert, dass sie ihn an die Wälsungen erinnert. Er bleibt bei seinem Verdikt, sie schlafend auf dem Felsen zurückzulassen. Brünnhilde fleht ihn an, sie wenigstens vor der Schmach einer unwürdigen Verbindung zu bewahren: Er solle sie mit einem Feuerkreis umgeben, der alle bis auf den kühnsten Helden abschrecken würde. Überwältigt zieht Wotan die kniende Brünnhilde zu sich herauf und umarmt sie. Er besingt leidenschaftlich ihr leuchtendes Augenpaar, das er so sehr geliebt habe, und versenkt sie dann mit einem Kuss auf die geschlossenen Augen in Schlaf. Nachdem er ihren Körper niedergebettet hat, ruft er Loge herbei und zeigt ihm mit dem Speer, wo seine Feuer rund um den Felsen entflammen sollen. Traurig entfernt sich Wotan.